Anhängerkupplung nachrüsten, wie es geht!

Sie haben ein Auto ohne Anhängevorrichtung und möchten jetzt gerne eine Anhängerkupplung nachrüsten? Oder Sie möchten von der starren Version auf eine abnehmbare AHK umrüsten und wollen sich die Kosten für die Montage in einer Fachwerkstatt sparen? Kein Problem, wir zeigen Ihnen hier wie es geht!

Anhängerkupplung nachrüsten, wie es geht!

Anhängevorrichtungen für PKW gibt es in den Varianten starr, abnehmbar und schwenkbar und mittlerweile stellen sie für viele Fahrzeugnutzer ein unverzichtbares Extra dar, welches den Transport von Lastenanhängern, Bootstrailern, Pferde-, Motorrad- oder Fahrradanhängern zu einem Kinderspiel macht. Der Aufwand bei der Nachrüstung einer Anhängerkupplung ist relativ gering, der Nutzen allerdings sehr groß, denn selbst wenn man keinen eigenen Hänger besitzt, gibt es trotzdem verschiedene Möglichkeiten zur Nutzung einer Anhängevorrichtung. Besonders beliebt ist die Anhängekupplung für den Transport von Fahrrädern auf einem Kupplungsträger am Heck, denn anders als die gebräuchlichen Heckträger behindert dieser nicht den Zugang zum Kofferraum und außerdem ist er wesentlich sicherer als der Transport auf dem Dach. Es gibt Deutschlandweit unzählige Anhängervermietungen und häufig verleihen auch Baumärkte und Möbelhäuser stunden- oder tageweise Anhänger für den Transport sperriger Einkäufe, Möbel oder für Umzüge, so dass es keinerlei Problem darstellt einen geeigneten Anhänger für ein geringes Entgelt zu mieten.

Die Nachrüstung einer Anhängerkupplung lässt sich speziell bei älteren Fahrzeugmodellen mit etwas technischem Verstand und ein wenig handwerklichem Geschick hervorragend selber erledigen. Der Handel hält hierfür eine große Anzahl an fest montierten und auch demontierbaren Nachrüstungskupplungen bereit, bitte informieren Sie sich vorab ausführlich über die für Sie infrage kommenden Varianten und ob diese für Ihr Kraftfahrzeug zulässig sind.

Im Zubehörhandel gibt es zwei Haupttypen von Nachrüstungskupplungen, zum einen die starre Vorrichtung, die fest montiert bleibt, da der Kugelkopf entweder mit der Quertraverse fest verschraubt oder verschweißt ist und zum anderen den abnehmbaren Kugelkopf, der bei Nichtgebrauch zu entfernen ist. Viele Fahrzeughalter bevorzugen die vertikal oder horizontal abnehmbare Kupplung, da sie die starre Vorrichtung entweder als optisch störend oder auch beim Einparken als sehr unpraktisch empfinden. Der abnehmbare Kugelkopf ist übrigens gesetzlich vorgeschrieben, wenn er Teile des Nummernschildes verdeckt. Welche Last mit einer Anhängerkupplung transportiert werden kann, hängt vom Fahrzeug und der jeweiligen Kupplung ab. Es ist wichtig, eine Anhängevorrichtung zu wählen, die zur maximalen Zugleistung des Fahrzeugs passt.

Haben Sie nun das zu Ihrem Fahrzeugtyp passende Modell ausgesucht bzw. schon erhalten, so können Sie direkt mit dem Nachrüsten loslegen. Bevor Sie mit dem Einbau beginnen, sollten Sie sich erst einmal darüber informieren, wo genau die Kupplung am Heck montiert wird (dies wird von den Fahrzeugherstellern für jeden Fahrzeugtypen individuell festgelegt) und dann sollten Sie sich einen Überblick über die gelieferten Teile verschaffen: die mechanischen Bestandteile und den für die Ansteuerung der Anhängerbeleuchtung mitgelieferten Elektrosatz (E-Satz). Des Weiteren sollten Sie das entsprechende Werkzeug für die Montage bereitlegen. Hierzu orientieren Sie sich am besten an der meist bebilderten Montageanleitung die Sie vorab gründlich studieren sollten um keinerlei Sicherheitsrisiko einzugehen. Grundsätzlich sollten Sie jedoch einen Satz Maulschlüssel sowie einen Torx-Schlüssel für den mechanischen Teil zur Hand haben.

Die neue Anhängerkupplung mit Kabeln, Steckdose, Kleinteilen und Montageanleitung.

Montage einer Anhängerkupplung:

1. Als Erstes sollten Sie den Wagen hinten aufbocken um die Arbeiten am Heck zu erleichtern. Entfernen Sie überflüssigen Ballast und auch das Reserverad aus dem Kofferraum.

Als Erstes sollten Sie den Wagen hinten aufbocken um die Arbeiten am Heck zu erleichtern

2. Demontage der Heckstoßstange: Dazu entfernen Sie zunächst (wenn erforderlich) die Kunststoffverkleidungen im Kofferraum und die Heckleuchten. Danach entfernen Sie alle Schrauben der Stoßstange.
Anmerkung: Bitte überprüfen Sie vorab ob im Falle Ihres Fahrzeugs der komplette Grundträger entfernt werden muss.

3. Danach erfolgt die Montage der Anhängerkupplung, wobei die Anhängevorrichtung an vorgegebenen Montagepunkten oder an Stelle des vorab entfernten Grundträgers angeschraubt wird. Hierbei unbedingt darauf achten, dass die Auflagefläche von jeglichen Verschmutzungen gereinigt wird! Hat man die Kupplung befestigt, ist es empfehlenswert die Schrauben mit einem Drehmomentschlüssel anzuziehen, denn sind die Schrauben und somit die Anhängerkupplung zu locker befestigt, besteht die Gefahr, dass sich der Anhänger schlimmstenfalls vom Fahrzeug löst.

4. Anschluss der Stromversorgung: Hierzu möchten wir lediglich den Rat geben sich ganz genau an die Montageanleitung zu halten oder lieber direkt einen Fachmann zu beauftragen.

5. Montage der Stoßstange: Haben Sie all die oben genannten Schritte erledigt, können die Heckschürze und alle vorher entfernten Teile wieder montiert werden. Bei einigen Fahrzeugmodellen kann es jedoch sein, dass für die Anhängerkupplung eine Aussparung in die Stoßstange gesägt werden muss. In diesem Falle werden Schablonen mitgeliefert oder Sie können sich an den Markierungen an der Innenseite der Heckschürze orientieren. Zum Aussägen bohren Sie zunächst ein Loch in die vorgegebenen Punkte und sägen dann mit der Stichsäge das entsprechende Stück heraus.

Nach Abschluss der Montage von der Anhängerkupplung muss der neue Anbau in der Regel nicht vom TÜV abgenommen oder in die Fahrzeugpapiere eingetragen werden, die Anhängerkupplung muss jedoch über eine EU-Zulassung/EG-Typengenehmigung nach EC 94/20 verfügen. Dieses E-Prüfzeichen sagt aus, dass das entsprechende technische Bauteil innerhalb der EU zugelassen ist und eine weitere Prüfung des Anbaus in diesem Falle nicht erforderlich ist. Alle Anhängerkupplungen von Lafuente erfüllen die europäischen Richtlinien. Allerdings ist es ratsam seinen eigenen Anbau von einer Prüfstelle wie beispielsweise der Dekra kontrollieren und bescheinigen zu lassen bzw. einen freiwillig Eintrag in die Fahrzeugpapiere vornehmen zu lassen. Dies ist besonders von Vorteil wenn man die technische Komponente des Anbaus zur eigenen Sicherheit noch einmal von einem Fachmann überprüfen lassen möchte. Lassen Sie keinen freiwilligen Eintrag in den Fahrzeugbrief vornehmen, so müssen Sie die Betriebserlaubnis bzw. Typengenehmigung ständig im Fahrzeug mitführen und auf Anfrage vorweisen können.
Ist die Kupplung dann endlich montiert und die Elektronik angeschlossen gibt es nur noch eins zu beachten: Die erlaubte Anhänge- und Stützlast darf nicht überschritten werden und denken Sie daran, dass hierbei immer das tatsächliche Gewicht des Anhängers inklusive Beladung zählt!

Anhängerkupplung nachrüsten, wie es geht!